20 Jahre gibt es in diesem Jahr den Förderverein „Neue Synagoge Magdeburg“ e.V. . Mit einer Festveranstaltung wurde das am 10. November im Forum Gestaltung im Rahmen der 12. „Tage der jüdischen Kultur und Geschichte Magdeburgs“ gefeiert.
Der Förderverein „Neue Synagoge Magdeburg“ wurde auf einer von Oberbürgermeister Dr. Willi Polte einberufenen Versammlung am 8. September 1999 in der Gröperstraße 1a (Gemeindehaus der Synagogen-Gemeinde) gegründet. Zum Verein gehören heute etwa 65 Mitglieder. Er will der Synagogen-Gemeinde K.d.ö.R. als Rechtsnachfolgerin der alten Synagogen-Gemeinde, deren Synagoge durch Magdeburger 1938 zerstört wurde, in ihrem Bemühen um eine neue Synagoge zur Seite stehen.
Lange Jahre ging es nicht voran mit dem Projekt „Neue Synagoge“, aus den verschiedensten Gründen. Darum hat sich der Verein weiteren Themen zugewandt, die mit der Synagogen-Gemeinde zusammen hängen. Er brachte sich als Unterstützer der Stolpersteinverlegungen zum Gedenken an Opfer, vor allem jüdische Opfer des Nationalsozialismus, ein. Und 2006 hat er gemeinsam mit dem leider nun verstorbenen Mitarbeiter der Synagogen-Gemeinde, Herrn Werner Täger, beim Kulturbüro der Landeshauptstadt angeregt, "Tage der jüdischen Kultur und Geschichte Magdeburgs" zu veranstalten, um das Wissen und die Erinnerung an 1000 Jahre jüdisches Leben in Magdeburg fest zu halten sowie auch die heutige Existenz der jüdischen Gemeinschaft in unserer Stadt ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Seither wirkt er bei allen jüdischen Kulturtagen in Magdeburg mit.
Seit 2012 ist für die Synagogen-Gemeinde unter Vorsitz von Herrn Laiter und damit auch für den Förderverein das Thema "Neue Synagoge" wieder ganz in den Vordergrund gerückt. Eine Konzeption entstand und viele weitere konkrete Schritte wurden gegangen. Der Verein hat sich das Ziel gesetzt, für den Neubau der Synagoge insgesamt 400 000,00 € zur Unterstützung des Eigenanteils der Gemeinde zu erreichen - dazu fehlen jetzt noch etwa 100 000,00 €. Viele Spenden wurden durch inzwischen 46 Benefizkonzerte gewonnen, durch Kirchen und viele einzelnen Gruppen und Personen, auch durch Werbung auf der „Meile der Demokratie“ und auf dem Weihnachtsmarkt. Viele Spenden kamen auch von Juden aus aller Welt.
Nun ist die Hoffnung stark, dass wir im Jahr 2021 oder 2022 tatsächlich die Einweihung einer Synagoge für Magdeburg erleben können. Zuschüsse des Landes sind im Haushalt eingestellt, die Stadt hat das Grundstück übereignet und die nötigen Anträge sind eingereicht. Gerade jetzt ist das wichtig. Der Verein will angesichts antisemitischer Angriffe und Haltungen klar und deutlich „Flagge zu zeigen“. Davon spricht auch das – nach erneuter Beschädigung des alten Banners – neu hergestellte Banner. Es trägt das leicht veränderte Motto: „Otto baut hier eine Synagoge“.