30 0000 € Spende

Das Jahr des Reformationsgedenkens hatte die Synode der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands zum Anlass genommen, sich öffentlich von dem, was Dr. Martin Luther zum Umgang mit den Juden seiner Zeit geschrieben hatte, zu distanzieren. Das hatte der Vorstand des Fördervereins dankbar zur Kenntnis genommen. Und er war noch mehr erfreut, dass die Kirche Ihren Worten auch eine besondere Tat folgen ließ: Die Landesbischöfin Ilse Junkermann überreichte am Tag der „Meile der Demokratie“ 2917 dem Vorstand auf der Kirchenbühne einen symbolischen Scheck über 30 000 € für den Neubau einer Synagoge. Benutzten die Nazis 1938 Luthers Schrift mit der Aufforderung „Brennt ihre Synagogen nieder“ als Alibi, dies nun ihrerseits zu tun, so wendet sich die Evangelische Kirche in diesem Fall ganz klar gegen Luther, indem sie – übrigens nicht zum ersten Mal - mithilft bei dem Aufbau einer Synagoge.
Interessant ist es, dass im Jahr 1911 ein aus Magdeburg gebürtiger Rabbiner, Dr. Reinhold Lewin, die erste jüdische Schrift über „Luthers Stellung zu den Juden“ schrieb. Wo die Kirche heute Luther klar verurteilt, hatte er allerdings Nachsicht mit dem alten, kranken und total verbitterten Luther und warb dafür, ihn darin nicht zu ernst zu nehmen und nur seine frühen Schriften zu sehen. Dr. Lewin wurde mit seiner ganzen Familie in Auschwitz ermordet.

(Foto: Kai von Dombrowski)

 

 

 

 

 

 

 

 

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  • ...,weil jüdisches Leben einfach auch zu Magdeburg gehört.
    Tobias Krull, Kreisvorsitzender der CDU Magdeburg
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