Förderverein „Neue Synagoge Magdeburg“ e.V. erschreckt und besorgt

„Otto baut hier eine Synagoge“ unter dieser Überschrift versammeln sich neben unserem Förderverein alle Magdeburgerinnen und Magdeburger, die das Projekt „Neue Synagoge Magdeburg“ befürworten, unterstützen und den Fortgang des Synagogenbaues mit Sympathie und Freude verfolgen.

Dass in diesem Jahr, in dem die Synagoge endlich errichtet sein wird und neues jüdisches Leben in unserer Stadt weiter und besser aufgebaut werden kann, erstmals in Deutschland in Sonneberg ein Landrat gewählt worden ist, der der AfD angehört, hat uns erschreckt und mit großer Sorge erfüllt. Wir wissen, dass viele jüdische Menschen ohnehin nicht ohne Angst und Vorsicht in unserem Land leben. Und wir sehen das auch auf dem Hintergrund unserer deutschen Geschichte.

So fragen wir: Welche Zukunft hat jüdisches Leben in Deutschland, wenn es in unserem Land Mehrheiten gibt für eine Partei, die offen antisemitisch agiert und damit alle ermutigt, die sich judenfeindlich äußern und verhalten? Welche Hoffnung können wir unseren jüdischen Nachbarn und Freunden machen, hier zu leben, wenn es genug Menschen gibt, die ihre politische Unzufriedenheit auf ihrem Rücken, zu ihren Lasten ausleben wollen? Warum wählen politisch Unzufriedene ausgerechnet die Unterstützung einer Partei, die zur Judenfeindschaft ermutigt?

Als wir vor mehr als 20 Jahren das Projekt „Synagogenbau“ starteten, konnte sich noch niemand vorstellen, dass solche jetzt nötigen Sicherheitsmaßnahmen den Synagogenbau würden begleiten müssen, wie wir sie jetzt erleben. Heute kann sie jeder verstehen, der sich die antisemitischen Angriffe von Halle oder andernorts vor Augen führt.

Diese Sicherheitsmaßnahmen zeigen ja überdeutlich, wie gefährdet jedes jüdische Leben in Deutschland ist. Und das ist unerträglich. Bei dem ersten Spatenstich zur neuen Synagoge sagte unser damaliger Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper: „Der neuen Synagoge wünsche ich, dass zukünftig Sicherheitsvorkehrungen, wie sie hier noch geplant werden müssen, nicht mehr nötig sein mögen“. Wir hoffen, dass alle zukünftigen Wählerinnen und Wähler dies bei ihrer Entscheidung mit im Blick haben.

Magdeburg, 26. Juni 2023 Waltraut Zachhuber, Vorstandsvorsitzende

 

 

 

 

 

 

 

 

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  • ...,weil jüdisches Leben einfach auch zu Magdeburg gehört.
    Tobias Krull, Kreisvorsitzender der CDU Magdeburg
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