Mit Entsetzen hörten wir von den antisemitischen Vorfällen des 11. Mai. Fast zur selben Zeit, in der antisemitische Personen vor den Synagogen in Münster und Bonn Fahnen Israels verbrannten und Steine auf Synagogen warfen, wurde in Magdeburg dem Vorstand der Synagogen-Gemeinde zu Magdeburg K.d.ö.R. durch den Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, der Zuwendungsbescheid für die Mitfinanzierung des Baues einer neuen Synagoge für Magdeburg überreicht. Diesen für uns alle wichtigen Schritt hin zu einer zukünftigen Synagoge in Magdeburg hatten wir voller Freude und Hoffnung begrüßt. Desto unerträglicher ist es für unsere Vorstände, dass Menschen in unserem Land durch antisemitische Taten verfolgt, bedroht und geängstigt werden, nur, weil sie Juden sind. Das können wir nur auf das Schärfste verurteilen. So etwas darf in unserem Land – gerade angesichts unserer Geschichte – niemals hingenommen werden.
Der gestern einen Schritt weiter gekommene Bau einer Magdeburger Synagoge hat uns auch wieder erinnert an die mörderischen Pogrome der Nationalsozialisten am 9. November 1938, durch die die alte Magdeburger Synagoge zerstört worden war; zugleich gedachte der Ministerpräsident auch der Opfer der antisemitischen Bluttat von Halle am 9. Oktober 2019 und versprach, die Sicherheit der Juden und Jüdinnen in seinem Land immer im Auge zu haben. Uns allen war bewusst, wie wichtig es ist und sein muss, jedem Antisemitismus zu wehren. Dazu gehört auch, mit dafür zu sorgen, dass in unserem Land und auch weltweit nichts geschieht, was das Existenzrecht Israels bestreitet oder bedroht.
Hoffnungsvoll stimmten uns die Worte des Vorsitzenden der Synagogen-Gemeinde zu Magdeburg: „Wer baut, möchte bleiben. Wir sind und werden weiter gern ein Teil dieser wunderschönen Stadt und seiner Einwohnerschaft sein.“ Auf dies starke Zeichen der Verbundenheit und der Hoffnung gibt es nur eine Antwort: Alles zu tun, das dies jederzeit möglich sein wird.
Waltraut Zachhuber
Vorsitzende des Fördervereins „Neue Synagoge Magdeburg“ e.V.
Tobias Krull
Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Magdeburg der Deutsch-Israelitischen Gesellschaft